Arbeitsmedizin

G 26 Untersuchung: Atemschutzgeräte

Erfahre alles, was du wissen musst zur G 26 Untersuchung: Gruppen, Inhalt, Pflicht, Kosten.

Dr. med. Beatus Buchzik
April 16, 2024
Lesezeit:
5 Minuten

Der Einsatz von Atemschutzgeräten ist mit einer zusätzlichen Beanspruchung für Mitarbeitende verbunden. Deshalb gilt dabei: so viel Schutz wie nötig, so wenig Belastung wie möglich! Die arbeitsmedizinische Untersuchung nach dem ehemaligen Grundsatz G 26 ist für Träger*innen von Atemschutzgeräten vorgesehen. Die Einteilung von Atemschutzgeräten in Gruppen basiert auf Kriterien wie Gewicht und Druckdifferenz. Von der jeweiligen Gruppe ist abhängig, ob die G 26 Untersuchung eine Pflichtvorsorge, Angebotsvorsorge oder Wunschvorsorge ist.

Zusammenfassung

Die G 26 Untersuchung ist wichtig für Arbeitnehmende, die Atemschutzgeräte tragen. Sie kann als Vorsorge oder als Eignungsuntersuchung durchgeführt werden je nach Gefährdungsbeurteilung.  Je nach Belastung (Gruppe 1, 2 oder 3) variieren die Untersuchungen, von einfachen Bluttests bis zu umfassenderen Tests wie Ergometrie. Die Kosten übernimmt meist der Arbeitgebende. Wie häufig eine G 26 Untersuchung durchgeführt werden muss, hängt von der Gruppe und von dem Alter des Mitarbeitenden ab.

Gruppen: Was bedeutet G 26.1, G 26.2 und G 26.3?

Die Atemschutzgeräte sind in drei verschiedene Gruppen eingeteilt (Gruppe 1 - 3). Die Einteilung erfolgt nach dem Gewicht des Atemschutzgeräts und der Druckdifferenz zwischen der Einatmung und Ausatmung, die in mbar gemessen wird. Atemschutzgeräte mit der geringsten Belastung werden Gruppe 1 zugeordnet und die mit der höchsten Belastung Gruppe 3.

Einteilung der Gruppen G26 nach Gewicht des Atemschutzgeräts und Druckdifferenz

Was ist Inhalt einer G 26 Untersuchung?

Auch die Inhalte der Untersuchung sind abhängig von der Gruppe, der das genutzte Atemschutzgerät zugeordnet ist. Mit zunehmender Belastung durch das Atemschutzgerät nimmt auch der Umfang der Untersuchung zu.

Inhalte der Untersuchung der G 26.1, also der Gruppe 1 sind:

  • Laborwerte (Blut, Urin)
  • Blutdruck
  • Ärztliche Untersuchung

Inhalte der Untersuchung der G 26.2, also der Gruppe 2 sind:

  • Laborwerte (Blut, Urin)
  • Lungenfunktionstest
  • EKG
  • Sehtest
  • Hörtest
  • Ärztliche Untersuchung
  • Bei Bedarf Röntgenaufnahme der Lunge

Inhalte der Untersuchung der G 26.3, also der Gruppe 3 sind:

  • Laborwerte (Blut, Urin)
  • Lungenfunktionstest
  • Ergometrie (Belastungs-EKG; Anforderungen sind Abhängig vom Alter)
  • Sehtest
  • Hörtest
  • Ärztliche Untersuchung
  • Bei Bedarf Röntgenaufnahme der Lunge

Für wen ist eine G 26 Untersuchung erforderlich?

Die G 26 Untersuchung ist für alle Arbeitnehmenden relevant, die eine Tätigkeit ausüben, in der ein Atemschutzgerät der Gruppe 2 oder 3 getragen wird oder Atemschutzgeräte aus Gruppe 1 länger als 30 Minuten pro Tag getragen werden.

Dazu gehören beispielsweise:

  • ärztliches Personal
  • Maler*innen und Lackierer*innen
  • Chemiker*innen
  • Feuerwehrleute

Ist die G 26 Untersuchung Pflicht?

Auch die Frage, ob die G 26 Untersuchung Pflicht ist, ist abhängig von der Gruppe, in die das genutzte Atemschutzgerät eingeteilt wird.

Arbeitnehmende, die Atemschutzgeräte der Gruppe 2 und 3 tragen, müssen unterwiesen werden, für diese Personengruppe ist die Untersuchung also eine Pflichtvorsorge.

Für Arbeitnehmende, die Geräte der Gruppe 1 tragen, muss der Arbeitnehmende die Untersuchung anbieten, sie ist also eine Angebotsvorsorge.

Für Atemschutzgeräte, die keiner Gruppe zugewiesen sind, muss der Arbeitgebende auf Wunsch der Arbeitnehmenden eine Wunschvorsorge ermöglichen.

Die Art der Vorsorge ist abhängig von der Gruppe, der das Atemschutzgerät zugeteilt ist.

Zudem ist es wichtig, dass bei der Vorsorge auch die Arbeitsplatzverhältnisse, wie Gebrauchsdauer, Arbeitsschwere und Klima berücksichtigt werden. Grundlage dafür bietet die Gefährdungsbeurteilung. Sind Arbeitnehmende neben dem Tragen des Atemschutzgeräts weiteren belastenden Bedingungen ausgesetzt, kann auch eine Prüfung der Eignung im Rahmen einer Eignungsuntersuchung notwendig sein. Sie dazu: Eignungsuntersuchung bei Feuerwehrleuten.

Wie lange dauert die G 26 Untersuchung?

Die Dauer der G 26 Untersuchung hängt davon ab, welche Untersuchungen durchgeführt werden. Hier gilt, je höher die Gruppe, desto länger in der Regel die Untersuchung. Ungefähr kann folgende Dauer einkalkuliert werden:

G 26.1: 30 Minuten

G 26.2: 45 Minuten + ggf. Röntgen

G 26.3: 1,5 Stunden + ggf. Röntgen

Wie oft sollte die G 26 Untersuchung durchgeführt werden?

Die erste Vorsorge muss gemäß der arbeitsmedizinischen Regel (AMR) innerhalb von drei Monaten vor Aufnahme der Tätigkeit veranlasst bzw. angeboten werden.

Häufigkeit der Wiederholungsuntersuchung je nach Gruppe und Alter

Wie viel kostet die G 26 Untersuchung?

Auch die Kosten unterscheiden sich je nach Gruppe des Atemschutzgeräts. Die G 26.1 Untersuchung kostet etwa 60-80 €, die G 26.2 130 -150 € und die G 26.3 etwa 160-180 € je nach Umfang der Untersuchung. Zusätzliche Leistungen wie Röntgen werden extra berechnet.

Wer übernimmt die Kosten für die G 26 Untersuchung?

Die Kosten für die G 26 Untersuchung trägt in der Regel der Arbeitgebende. Alternativ kann die Untersuchung jedoch auch auf Selbstzahlerbasis durchgeführt werden.

Kann die G 26 Untersuchung vom Hausarzt*in durchgeführt werden?

Nein. Die G 26 Untersuchung darf, wie die anderen G Untersuchungen, nur von Ärztinnen mit der Gebietsbezeichnung "Arbeitsmedizin" oder der Zusatzbezeichnung "Betriebsmedizin" durchgeführt werden. Da Hausärztinnen normalerweise nicht über diese Qualifikation verfügen, dürfen sie auch die G 26 Untersuchung nicht durchführen.

Eignungsuntersuchung bei Feuerwehrleuten

Feuerwehrleute sind häufig besonders erschwerten Bedingungen ausgesetzt

Sind Arbeitnehmende neben dem Tragen von Atemschutzgeräten der Gruppe 2 oder 3 zusätzlich noch besonderen physischen oder psychischen Tätigkeiten ausgesetzt, üben Tätigkeiten mit erhöhter Eigengefährdung aus oder mit erhöhter Gefährdung von Dritten, kann ggf. eine Eignungsuntersuchung nötig sein. Diese wird vor allem häufig bei der Feuerwehr durchgeführt, weil diese oft unter besonders erschwerten Bedingungen arbeiten. Im Rahmen der Eignungsuntersuchung wird die physische und psychische Fähigkeit zur Ausübung der Tätigkeit überprüft.

Fazit

Der Schutz von Arbeitnehmenden hängt, neben dem Tragen von Atemschutzgeräten, auch von regelmäßigen Untersuchungen der atemschutztragenden Person ab. Die Anpassung der Untersuchungsinhalte an die jeweilige Belastungsgruppen gewährleistet eine gezielte Gesundheitsvorsorge. Besonders bei Feuerwehrleuten, die zusätzlich unter erschwerten Bedingungen arbeiten, sollte vor Beginn der Tätigkeit die Eignung getestet werden, die jeweilige Tätigkeit ausführen zu können.

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